Ich weiß nicht, ob es Ihnen auch so geht wie mir: Ich schaue mir gerne am Abend die Nachrichten an, um zu erfahren, was es Neues in der Welt gibt und natürlich was in Deutschland los ist. Leider muss ich schon länger feststellen, dass immer mehr negative Berichte kommen. Da ist dann die Rede von Kriegen und Hunger, von Zerstörung und meistens auch von vielen toten Menschen. Manchmal frage ich mich dann: Was ist mit unserer Welt eigentlich los? Gibt es denn gar keine guten Nachrichten mehr oder sind erfreuliche Dinge es nicht wert, weiter gegeben zu werden? Manch- mal habe ich mir schon überlegt, gar keine Nachrichten mehr zu schauen, weil es mich teilweise richtig mutlos macht. Da bin ich froh, dass ich im Allgäu leben darf und zu einer Gemeinde gehöre, in der das Leben noch halbwegs in Ordnung ist. Auch wenn in unserer Gemeinde natürlich auch nicht alles perfekt ist, so haben wir zumindest Vereine, CVJM und Kirche, wo ich mich sehr zuhause fühle. Als Kirchenvorsteher liegt mir natürlich unsere Kirchengemeinde sehr am Herzen.
Aber auch da gibt es nicht immer nur gute Nachrichten. Der Kindergartenneubau war und ist mit vielen Schwierigkeiten verbunden. Uns fiel die Entscheidung nicht leicht. Nur durch Vertrauen auf Gott haben wir den Mut gefunden, dieses für uns sehr große Projekt umzusetzen und die Herausforderungen anzugehen, die damit verbunden sind. Für die Zukunft sehe ich vieles, was mir Mut macht: Der Kindergarten, der endlich gebaut wird und viele Kinder beherbergen wird, aber vor allem auch, dass es ein kirchlicher Kindergarten geblieben ist, wo auch Gottes Botschaft seinen Platz hat. Da sind noch unsere Gottesdienste, die wie überall rückläufige Besucherzahlen haben und wir uns viele Gedanken darüber gemacht haben, wie wir sie attraktiver gestalten können. Auch wenn die Gottesdienste nur noch alle 14 Tage vor Ort stattfinden, haben wir jetzt eine einheitliche Zeit, einen modernen Monitor und abwechslungsreichere Gottesdienstgestaltung. Wir sind nicht sicher, ob es uns durch manche Änderungen gelingt, Menschen wieder neu anzusprechen. Aber wir vertrauen darauf, dass Gottes gute Botschaft auch heute noch auf fruchtbaren Boden fällt und Menschen erreicht. Letztendlich geht es doch darum, dass sich Jung bis Alt, alle im Gottesdienst wohlfühlen können. Ich persönlich gehe gerne in den Gottesdienst, denn für mich ist er eine Auszeit vom Alltagsstress, ich höre eine Mut machende Botschaft und treffe nette Menschen, denen Gott auch wichtig ist. Mut machen möchte ich allen, die gerade nicht so nahe an der Kirche dran sind, mal wieder einen Sprung in die Kirche zu wagen. Gute Botschaft, die uns Mut für unser Leben macht, können wir alle brauchen, gerade in Zeiten, in denen es oft nicht so viele gute Nachrichten auf der Erde gibt. Gott hat diese Botschaft, für uns alle!!
Hans Zettler, Kirchenvorsteher in Dickenreishausen